Die angekündigte Wetterfront aus Starkregen und Sturmböen hat die Einsatzkräfte in ganz Niederösterreich gefordert. Auch das Triestingtal war stark von den Unwettern in Mitleidenschaft gezogen, dennoch sind wir sprichwörtlich gerade noch mit einem "blauen Auge" davon gekommen!
Bereits am Samstag, den 14. September 2024, wurde die Feuerwehr Pottenstein zu den ersten Einsätzen alarmiert, nachdem heftige Sturmböen immer wieder Bäume entwurzelten, und diese auf Straßen, Gebäude und sogar in eine Stromleitung stürzten. Diese Einsätze gingen nahtlos in die durch die Starkregen verursachten Hochwassereinsätze über.
Noch in der Nacht von Samstag auf Sonntag wurde, mit Blick auf die steigenden Pegelstände der Triesting, mit der Vorbereitung gegen eine eventuelle Überflutung begonnen. Brückendurchflüsse, Regenwassereinläufe und Gerinne wurden ständig kontrolliert und von Schwemmgut gesäubert.
Ein Krisenstab aus Feuerwehr und Gemeindevertretung wurde gebildet, um die kommenden Einsätze zu koordinieren. Als erste Maßnahme wurden sämtliche Rad- und Uferwege neben der Triesting, die sich zusehend zu einem reißenden Fluss entwickelte, gesperrt.
Sandsäcke befüllt, um damit tiefergelegene Ebenen und Straßen in Ufernähe vor dem drohenden Hochwasser zu schützen.
Kurz darauf mussten auch die Brücken für Fußgänger und den Verkehr gesperrt werden. die Lage spitzte sich zu. Hochwasserbarrieren mussten errichtet werden.
Am Nachmittag entwickelte sich die Lage sehr kritisch. Die Bezirkshauptmannschaft Baden erklärte den gesamten Bezirk zum Katastrophengebiet. Das Hochwasserrückhaltebecken in Fahrafeld war inzwischen fast bis zum Überlauf gefüllt. So wurde auf Anordnung der Behörde, als Vorsichtsmaßnahme, mit der Evakuierung der in unmittelbarer Nähe zum Fluss befindlichen Gebäude, begonnen.
Für die betroffenen Bewohner wurde vorübergehend, von den Mitarbeitern des Roten Kreuzes und der Gemeinde, eine Notunterkunft in der Ferdinand Raimund Halle eingerichtet. Die Feuerwehr organisierte den Transport.
Zum Glück verbesserte sich die Wetterlage noch rechtzeitig, der Regen wurde weniger und es konnte eine leichte Entwarnung gegeben werden. Das Rückhaltebecken wurde nun kontrolliert abgelassen, ohne dass es zu größeren Schäden kam. Die Evakuierung konnte wieder aufgehoben werden.
Am Montag ging der Pegelstand der Triesting langsam zurück, die Brücken wurden wieder für den Verkehr freigegeben. Hochwasserbarrieren abgebaut und die durch die Unwetter entstandenen Schäden abgearbeitet, Keller ausgepumpt, umgestürzte Bäume entfernt und Verklausungen gelockert.
In den kommenden Tagen werden wir immer noch unterwegs sein, um Aufräumarbeiten durchzuführen.
Ein Großschadensereignis wie dieses zeigt, wie wichtig der Zusammenhalt, die gegenseitige Hilfe und Unterstützung der Bevölkerung ist. Wir möchte uns hiermit nochmals herzlich bei allen Helfern bedanken, die uns spontan unterstützt haben. Sei es beim Befüllen der Sandsäcke, bei der Betreuung der evakuierten Personen, oder uns zur Verpflegung Speisen und Getränke ins Feuerwehrhaus gebracht haben.
Unser Dank geht auch an den Abschnittsfeuerwehrkommandanten Brandrat Rudolf Hafellner, den Bürgermeister Daniel Pongratz und die Gemeindeführung, die Mitarbeiter des Roten Kreuzes sowie all jenen, die freiwillig und selbstlos ihre Hilfe angeboten haben, für die gute Zusammenarbeit.
Auch der Bevölkerung von Pottenstein, die diszipliniert den Anweisungen der Behörde gefolgt ist, möchten wir ein herzliches Danke sagen!
Bericht/Fotos: Markus Hackl, ASB ÖA
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